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09. Februar 2022

Bio als Schlüssel zu einer nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft: Wo steht Bayern?

Jedes Jahr im Februar geben die Bio-Verbände die Zahlen zur aktuellen Entwicklung der Branche bekannt. Üblicherweise im Rahmen der internationalen Fachmesse BIOFACH. Wegen Corona wurde die Messe di...
Auf dem Bild: Bio: Schlüssel für eine nachhaltige Ernährung

Jedes Jahr im Februar geben die Bio-Verbände die Zahlen zur aktuellen Entwicklung der Branche bekannt. Üblicherweise im Rahmen der internationalen Fachmesse BIOFACH. Wegen Corona wurde die Messe dieses Jahr in den Juli verschoben. Die LVÖ Bayern lässt das vergangene Jahr dennoch Revue passieren: Wie hat sich die Bio-Landwirtschaft 2021 in Bayern entwickelt? Reichen die Zuwächse, um wichtige gesellschaftliche und politische Ziele für Landwirtschaft und Ernährung zu erreichen? Was muss passieren, damit noch mehr Betriebe auf Bio umstellen?

Hohe Nachfrage nach Verbands-Bio aus Bayern – Bio-Markt bietet Chancen für Umsteller

Regionale Bio-Produkte kommen an der Ladentheke gut an. „Die Produkte der bayerischen Verbands-Betriebe sind am Markt sehr gefragt. Diese Marktsituation bietet an einer Umstellung Interessierten gute Chancen ihre Betriebe nachhaltig in die Zukunft zu führen”, sagt Hubert Heigl, erster Vorsitzender der LVÖ Bayern. Viele Betriebe haben 2021 diese Chance ergriffen, wie die aktuellen Zahlen zeigen: Die LVÖ-Mitgliedsverbände Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter haben 2021 zusammen 358 neue Betriebe gewinnen können, ein Plus von 5 %. Die landwirtschaftliche Fläche bei den Verbänden wuchs sogar noch stärker um gut 25.000 ha oder 8,3 %. „Dass die Bio-Verbände in Bayern weiter deutlich wachsen, ist eine gute Nachricht für die bayerische Landwirtschaft“, freut sich Heigl, fordert aber angesichts von Klimakrise, Artenverlust und Höfesterben noch größere Anstrengungen von der Politik bei der Unterstützung für den Ökolandbau.

Rahmenbedingungen müssen Wachstum unterstützen

Der Umstellungsmotor in Bayern muss schneller laufen, die Wachstumsrate müsste sich verdoppeln, um bis 2030 das Ziel 30% Ökolandbau in Bayern zu erreichen. „Deshalb braucht es jetzt weiter gute Rahmenbedingungen, um den Schwung der Nachfrage mitzunehmen für mehr Umstellungen. Bayern muss deshalb gewährleisten, dass Bio-Betriebe auch in Zukunft ausreichend für ihre Mehrleistungen honoriert werden. Wir brauchen dringend Nachbesserungen im Nationalen Strategieplan bei den Eco-Schemes. Bayern muss auch in Zukunft den vorgegebenen Korridor für die Öko-Prämie voll ausnützen. Weitere KULAP-Maßnahmen müssen für Öko-Betriebe voll kombinierbar sein“, fordert Hubert Heigl. „Die Schlüsselrolle des Ökolandbaus für eine enkeltaugliche Lebensmittelversorgung muss sich in der neuen Förderarchitektur widerspiegeln“, macht Heigl deutlich.

Ökolandbau: Schlüssel zu einer nachhaltigen Ernährung

Denn für den Schutz der Artenvielfalt, der Böden, der Gewässer und des Klimas ist die Art und Weise wie wir uns ernähren und Landwirtschaft betreiben ein entscheidender Faktor. Öko-Betriebe setzen auf geschlossene Kreisläufe, vielfältige Fruchtfolgen und eine flächengebundene, artgerechte Tierhaltung. Viele Öko-Betriebe bauen nachhaltige regionale Wertschöpfungsketten auf und nutzen diese. Dadurch leisten sie einen wertvollen Beitrag für vitale ländliche Regionen. So entstehen hochwertige Bio-Lebensmittel aus bäuerlicher Landwirtschaft als Schlüssel für ein nachhaltiges Ernährungssystem.