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07. Februar 2023

Bio-Branche blickt zuversichtlich ins neue Jahr

In einer Woche, am 14. Februar, öffnet wieder die BIOFACH, Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, ihre Tore in Nürnberg. Auch die bayerischen Bio-Anbauverbände werden auf der Messe vertreten sein. Sie...

In einer Woche, am 14. Februar, öffnet wieder die BIOFACH, Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel, ihre Tore in Nürnberg. Auch die bayerischen Bio-Anbauverbände werden auf der Messe vertreten sein. Sie blicken unterm Strich mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2022 zurück. Auch wenn der Bio-Boom der Corona-Jahre in manchen Sektoren einen Dämpfer erlitten hat, wächst der Ökolandbau in Bayern nach wie vor stetig an. Das und eine verbesserte Förderung stimmen zuversichtlich.

Moderat steigende Umstellungszahlen

Bei den bayerischen Bio-Anbauverbänden Bioland, Naturland, Biokreis und Demeter ist die Zahl der Mitgliedsbetriebe 2022 im Vergleich zum Vorjahr leicht um etwa 2,6 % gestiegen. Die von Verbandsbetrieben bewirtschafte Fläche beträgt nun 335.939 Hektar und ist somit um 1,5% gestiegen. In Bayern wurden 2022 in Summe 413.869 Hektar Fläche oder 13,33% der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet (Stand 30.6. 2022). „Das ist, angesichts der zum Teil angespannten Marktlage, zwar ein positives Zeichen. Doch reicht dieses Wachstum bei Weitem nicht aus, um das im bayerischen Naturschutzgesetz festgelegte Ziel von 30% Ökolandbau bis 2030 zu erreichen“, sagt Hubert Heigl, erster Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ). „Die Verbände schauen dennoch zuversichtlich ins neue Jahr, denn die LVÖ konnte erreichen, dass es ab 2023 eine deutlich verbesserte Förderung für den Ökolandbau in Bayern gibt, worüber wir uns sehr freuen. Zusätzlich braucht es aber auch positive Nachfrage-Signale. Die wieder zunehmende Außer-Haus-Verpflegung in öffentlichen Kantinen und Mensen bietet hier einen großen Hebel“, so Heigl weiter.

Ökolandbau spart Bayern jährlich 330 Millionen Euro ein

Auf der BIOFACH steht der begleitende Kongress dieses Jahr unter dem Motto „Ernährungssouveränität und Wahre Preise“. Dabei geht es um die Frage, ob die Preise unserer Lebensmittel ihre wahren gesellschaftlichen Kosten widerspiegeln. So verursacht ein Liter Bio-Milch weniger Folgekosten, da durch die Bio-Landwirtschaft Klima, Grundwasser und Artenvielfalt geschützt werden. Allein der Klimawandel verursacht in Deutschland jedes Jahr Milliarden an Kosten. Eine neue Studie der TU München zeigt , dass der Ökolandbau jedes Jahr pro Hektar rund 800 Euro an Kosten einspart. Für Bayern sind dies bei der aktuellen Öko-Anbaufläche rund 330 Millionen Euro pro Jahr.

Durch mehr Ökolandbau sparen wir als Gesellschaft viel Geld und erhalten uns eine lebenswerte Umwelt. „Für den Ausbau der Bio-Landwirtschaft auf 30% der Fläche brauchen wir gute Rahmenbedingungen und die kontinuierliche Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln. Vor allem bei Kantinen, Mensen und Gaststätten gibt es noch viel Potential. Dort muss der Mehrwert von Bio auch deutlich kommuniziert werden, um möglichste vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern die Leistungen des Ökolandbaus für Klima-, Wasser- Artenschutz und Tierwohl zu vermitteln“, so Hubert Heigl.