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22. Juli 2020

Ein Jahr nach der Annahme des Volksbegehrens Artenvielfalt durch den Bayerischen Landtag: Mehr Bio für Bayern - Umsetzung des Volksbegehrens ist noch lange nicht abgeschlossen!

Aus Sicht der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ Bayern) reichen die bisher von der Staatsregierung eingeleiteten Schritte nicht aus, um die gesetzlich festgeschriebenen ...
Auf dem Bild: Volksbegehren

Aus Sicht der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ Bayern) reichen die bisher von der Staatsregierung eingeleiteten Schritte nicht aus, um die gesetzlich festgeschriebenen Ziele für den Ausbau des Ökolandbaus zu erreichen.

Naturschutzgesetz gibt klaren Auftrag

Mit der Annahme des Volksbegehrens Artenvielfalt durch den Bayerischen Landtag wurde das Ausbauziel 30% Ökolandbau bis zum Jahr 2030 im Bayerischen Naturschutzgesetz verankert. „Damit hat die Bayerische Staatsregierung einen klaren Auftrag: In allen relevanten Handlungsfeldern müssen Politik und Ressourceneinsatz sich an diesem Ziel ausrichten“, betont Hubert Heigl, erster Vorsitzender der LVÖ Bayern. Statt mit vagen Äußerungen zu ‚Agrarökologie statt Agrarkapitalismus‘ von den Problemen der bayerischen Landwirtschaft abzulenken, muss sich die Staatsregierung klar zum Ökolandbau bekennen. „Die ökologische Landwirtschaft bietet erprobte Lösungen für Klima- und Ressourcenschutz und stärkt die bäuerliche Landwirtschaft. Der bayerische Weg in der Agrarpolitik muss ein Weg zum Ökolandbau sein“, fordert Heigl.

Eindeutige Signale setzen

„Wir brauchen eindeutige Signale für mehr Ökolandbau aus der Politik. Denn die einseitige Fokussierung auf lediglich regionale Erzeugung trägt nicht dazu bei, die Ziele des Naturschutzgesetzes zu erreichen“, so Heigl. Dies gilt für die Ausgestaltung der Förderprogramme genauso wie für das Einkaufsverhalten des Staates. Hier muss die Staatsregierung mit gutem Beispiel vorangehen und einen Bio-Anteil von 30% in allen staatlichen Kantinen festschreiben.

Bilanz ziehen und nach vorne schauen

Mit der Initiative BioRegio Bayern 2020 verfolgt Bayern seit einigen Jahren einen ganzheitlichen Ansatz zur Förderung des Ökolandbaus. Die LVÖ begrüßt, dass Staatsministerin Michaela Kaniber diesen Weg mit der Strategie BioRegio 2030 weitergehen will, verlangt aber mehr Engagement in der Weiterentwicklung und Umsetzung. Notwendig ist eine aktuelle Bestandsaufnahme, um Bilanz zu ziehen und konkrete Ziele und Maßnahmen für die nächsten Jahre zu formulieren. Eine wissenschaftliche Evaluation des bisher Erreichten und die Formulierung von Handlungsempfehlungen gemeinsam mit der Branche sind hierfür der richtige Weg.

Jetzt in Forschung und Bildung investieren

Besonders wichtig für die weitere Entwicklung des Ökolandbaus ist eine klar an den Bedarfen der ökologischen Landwirtschaft ausgerichtete Forschung. „Wir begrüßen es deswegen sehr, dass die bayerische Staatsregierung, den Aufbau eines Praxis-Forschungsbetriebsnetzes in ihren Eckpunkten für BioRegio 2030 festgeschrieben hat“, erklärt Heigl. Nun muss die Umsetzung folgen. In der Forschung entsteht das Wissen, das über Ausbildung und Beratung die Bio-Betriebe fit für die Herausforderungen der Zukunft macht. Hier die richtigen Weichen zu stellen, wird sich später mehr als auszahlen“, so Heigl weiter.