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15. Juli 2025

Jahrestag Volksbegehren: Bio rettet die Bienen!

Zwei kürzlich erschienene Studien belegen aufs Neue: Wer jetzt Bienen retten will, isst am besten Bio-Lebensmittel. Bio verzichtet auf Pestizide, deshalb gedeihen viele Blumen auf Öko-Feldern und -Wi…
Auf dem Bild: Bio rettet die Bienen: Kleegras als Insektenweide (Bild: Being Organic in EU)

Zwei kürzlich erschienene Studien belegen aufs Neue: Wer jetzt Bienen retten will, isst am besten Bio-Lebensmittel. Bio verzichtet auf Pestizide, deshalb gedeihen viele Blumen auf Öko-Feldern und -Wiesen. Sie versorgen die Bienen mit vielfältigem und gesundem Nektar. Auch für Menschen ist die pestizidfreie Ernährung gesünder. Deshalb ist das Ziel 30% Bio bis 2030 aus dem Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ von 2019 heute so wichtig wie vor sechs Jahren. Doch dieses Ziel wird wohl nicht nur knapp, sondern leider weit verfehlt werden.

Traumpaar: Ökolandbau und Hecken

Die beiden voneinander unabhängig erstellten Studien aus Göttingen und Würzburg kamen beide zu dem Ergebnis, dass der ökologische Landbau die Anzahl der Bestäuber deutlich fördert. Und dies nicht nur auf seinen eigenen Feldern, sondern auch auf den angrenzenden und in der weiteren Landschaft. Am besten funktioniert der Bienenschutz, wenn der ökologische Landbau mit mehrjährigen naturnahen Strukturen wie Hecken, Feldgehölzen und Feldrainen kombiniert wird. Dann ergeben sich vielfältige hochqualitative Nahrungsquellen und Brutplätze. Laut der Würzburger Studie führen zehn Prozent mehr Ökolandbau zu zehn Prozent mehr Hummeln und zwanzig Prozent mehr Schmetterlingen. „Aktuell stehen wir in Bayern bei knapp 14% ökologischem Landbau. Auch wenn wir diesen Anteil in fünf Jahren wohl nicht mehr verdoppeln werden: Es zählt jedes Prozent mehr Ökolandbau, dafür setzen wir uns ein“, sagt Thomas Lang, erster Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V.

Bio schützt den Darm

Auch für uns Menschen sind pestizidfreie Lebensmittel gesünder. So ist etwa nachgewiesen worden, dass das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat nicht nur im direkten Kontakt, sondern auch indirekt, über Rückstände in Lebensmitteln aufgenommen, gesundheitsschädlich sein kann. Rückstände von Pestiziden beeinträchtigen unser Darmmikrobiom und können so zur Entstehung von Diabetes, Rheuma oder psychischen Erkrankungen beitragen. Im Bioanbau sind Glyphosat und alle anderen chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel verboten. Die jährlichen staatlichen Rückstandskontrollen beweisen, dass Bio-Lebensmittel nahezu nicht belastet sind.

Deutliche Signale für Bio benötigt

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wissen, welche positiven Wirkungen Bio-Lebensmittel auf uns und unsere Umwelt haben und greifen immer häufiger zu Bio-Lebensmitteln. Thomas Lang: „Der Markt für Bio wächst erfreulicherweise stark. Was wir jetzt brauchen, sind mehr Landwirtinnen und Landwirte, die auf Bio umsteigen und die sich bietenden Marktchancen nutzen. Dadurch retten sie Bienen, führen ihren Betrieb in die Zukunft und schützen ihre eigene Gesundheit. Denn es sind vor allem die Bauern und Bäuerinnen auf dem Feld, die beim Spritzen von Pestiziden den Risiken dieser Mittel besonders ausgesetzt sind. Dazu braucht es jetzt klare Signale aus der Politik für mehr Bio in Bayern!“

 

Studie Uni Würzburg
Studie Uni Göttingen
Studie Rückstände in Bio-Lebensmitteln
Studie Glyphosat und Darmmikrobiom