Neue GAP: Geld für Leistung, statt für Flächen

Die EU-Kommission gibt heute ihre Pläne für den Umbau ihrer Finanzarchitektur bekannt. Mehr Geld muss in die Verteidigung fließen, über die restlichen Mittel sollen die Mitgliedsländer künftig freier verfügen können. Auch das Budget für die Gemeinsame Agrarpolitik wird kleiner ausfallen als bisher. Das bedeutet: Eine reine Förderung von Flächenbesitz können wir uns künftig nicht mehr leisten. Jeder Euro, der in die Landwirtschaft fließt, muss einen eindeutigen Beitrag zur Sicherung unserer Lebensgrundlagen leisten. Auch die Regionen wie Bayern müssen künftig mehr Verantwortung für die effiziente Verwendung der knappen Steuergelder übernehmen.
Dazu Thomas Lang, erster Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ):
„Die Pläne der EU-Kommission beinhalten deutliche Einschnitte für die Landwirtschaftsförderung ab 2028. Damit gilt es, sich auf wirklich wirksame Maßnahmen zu konzentrieren und diese einkommenswirksam zu honorieren. Wir müssen jetzt auf die Maßnahmen setzen, die gleich mehrere Herausforderungen gleichzeitig angehen, wie Klima-, Boden-, Wasserschutz, Humusaufbau und den Erhalt der Artenvielfalt. Zu allen diesen Zielen leistet jeder Quadratmeter Öko-Acker und Öko-Wiese einen wichtigen Beitrag. Dies erkennt auch die EU-Kommission an.
Die Nationalstaaten und die Länderregierungen werden stärker in die Verantwortung genommen. Nun liegt es an ihnen, die Abkehr von der Flächenförderung zu vollziehen. Dafür braucht es eine einfache Systematik in der Förderung, wie das Stufen-Modell des BÖLW. In Anbetracht der sich ändernden Finanzarchitektur der EU sehe ich es deshalb als Bayerns Aufgabe an, in seinen Ambitionen für den Umweltschutz und den Ökolandbau nicht nachzulassen. Bayern darf nicht der Versuchung erliegen, Umweltstandards zu senken, um sich an einem Wettbewerb um möglichst billige Exportware zu beteiligen.
Wir brauchen mehr denn je eine Landwirtschaft, die nicht nur Lebensmittel für den regionalen Verbrauch produziert, sondern auch die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen bewahrt.“